2017-01-31 10:45:00 CET
Italienerin blickt nach schwierigem Jahr nach vorn
Marta Menegatti kann es kaum abwarten. Am 7. Februar startet die FIVB World Tour mit dem Fort Lauderdale Major, es ist das erste Turnier, das die 26-Jährige mit ihrer neuen Partnerin Rebecca Perry bestreitet. „Das Fort Lauderdale Major ist der erste Test für uns als neues Team“, sagt die Italienerin. „Dann wissen wir, wo wir stehen und was wir noch verbessern können.“
Seit vergangenem Samstag ist das Duo in Florida, um sich optimal vorzubereiten, ansonsten trainieren Menegatti/Perry in Rom mit ihren Trainern Lissandro Carvalho und Terenzio Feroleto. Das langfristige Ziel der neuen Kombination sind die Olympischen Spiele in Tokio 2020. „Jetzt geht es uns aber erst einmal darum, uns für die Welt- und Europameisterschaften in diesem Jahr zu qualifizieren“, sagt Marta.
#Repost @becky_perry ・・・ Flying south for the winter 🦅 Florida here we come 🌴☀️ #fortlauderdale #swatchmajorseries #fivb #ineedatan #butiam #foreverpink
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Der Neustart war nicht leicht für die 1,80 Meter große Abwehrspielerin. Kurz vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro wurde ihre Partnerin Viktoria Orsi Toth vom italienischen Verband gesperrt, weil sie positiv auf das Steroid Clostebol getestet worden war. Menegatti/Orsi Toth waren 2010 bereits gemeinsam Vize-Weltmeisterinnen der U21, seit 2013 spielten sie erfolgreich auf der FIVB World Tour, doch plötzlich stand Marta alleine da. „Ich werde diesen 2. August 2016 nie vergessen“, sagt sie. „Ich fühlte mich hoffnungslos verloren, als hätte man eine Hälfte von mir abgeschnitten.“
Beinahe wäre es schon in Rio zu der Kombination Menegatti/Perry gekommen, denn die gebürtige US-Amerikanerin mit italienischem Pass sollte Viktoria Orsi Toth ersetzen. Der Weltverband gestattete Italien, eine Spielerin nachzunominieren, eine Lösung die auch auf einige Kritik stieß: „Es ist eine Frechheit, die Verletzungsregel in dem Fall anzuwenden“, sagte Olympiasiegerin Kira Walkenhorst und fügte an: „So ein Mittel nimmt man nicht aus Versehen.“ Die FIVB begründete die Entscheidung damit, dass bei positiven Tests in anderen Teamsportarten auch nur die/der betroffene Sportler/in und nicht das komplette Team gesperrt würden – Beachvolleyball wird als Mannschaftssportart geführt.
Sorrisi e sabbia.... #italiateam pronta a scendere in campo 🇮🇹 #marty #martaelaura #rio2016 #beabeacher @italiateam @federazioneitalianapallavolo
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Rebecca konnte aber die Qualifikationsrichtlinien von 12 gespielten Turnieren auf der Weltserie nicht erfüllen, deshalb flog Laura Giombini nach Rio und spielte anschließend auch mit Marta das World Tour Final in Toronto. „Ich bin Laura unheimlich dankbar, dass sie eingesprungen ist, wir haben tolle Momente geteilt“, sagt Marta. Die 1,83 Meter große Abwehrspielerin wechselte für die Turniere an Martas Seite in den Block, Marta ging dafür von ihrer angestammten rechten Seite nach links. Es war mehr eine Notlösung, jetzt beginnt für Marta mit Rebecca ein neuer Zyklus.
Doping-Urteil für Viktoria Orsi Tot vermutlich am 2. Februar
Die 1,91 Meter große Rebecca Perry gehört zu der inzwischen immer größer werdenden Riege der ehemaligen Hallen-Volleyball-Spielerinnen, die in den Sand wechseln. Gegenüber Manon Nummerdor-Flier, die in Fort Lauderdale mit Marleen Van Iersel antritt und Maggie Kozuch, die mit Karla Borger ihr erstes Turnier in Florida bestreitet, hat Rebecca (28) im vergangenen Jahr schon Erfahrungen auf der FIVB World Tour, hauptsächlich an der Seite von Laura Giombini. „Rebecca ist eine sehr gute Blockspielerin, sie bringt hervorragende athletische Voraussetzungen mit und ist extrem zielstrebig“, sagt Marta.
Doch sie hat auch noch ihre alte Partnerin, Viktoria Orsi Toth, im Hinterkopf: „Ich halte an dem Glauben fest, dass die positive Probe nicht ihr Fehler war“, sagt Marta. „Wir haben auch über die Möglichkeit gesprochen, wieder zusammen zu spielen, aber das hängt alles von dem Urteil des Anti Doping Tribunals ab.“ Am 2. Februar erfährt Viktoria Orsi Toth aller Voraussicht nach ihr Urteil in dem noch laufenden Doping-Prozess. Ihr droht eine Sperre von bis zu vier Jahren.