2016-12-30 12:29:00 CET
Martin Olejnak wird Beach-Volleyball-Bundestrainer der Männer
Während der vergangenen Wochen und Monate waren die Umstrukturierung und Zentralisierung das bestimmende Thema im deutschen Beach Volleyball. Zum ersten Mal überhaupt möchte der Deutsche Verband jeweils drei Top-Teams und ein Nachwuchsteam der Frauen und Männer an einem Trainingsort mit einem Bundestrainer vereinen. Davon verspricht man sich bessere Bedingungen, eine Weiterentwicklung der Spieler und erfolgreichere Olympische Spiele – sofern das überhaupt möglich ist nach jeweils einer Goldmedaille 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro.
Aber Spaß beiseite, Deutschland hatte gerade im Männerbereich zuletzt Probleme: Zum ersten Mal seit der offiziellen Einführung von Beach Volleyball bei Olympia konnte das Land nur ein Männerteam zu den Spielen schicken. „Wir brauchen Veränderungen“, hatte DVV-Präsident Thomas Krohne gesagt. Eine Veränderung kommt nun aus der Slowakei: Martin Olejnak wird Bundestrainer der Männer. „Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung“, sagte er uns.
„Zeit für etwas Neues“
Der 46-Jährige war in den vergangenen vier Jahren Headcoach der polnischen Männer. Seit sechs Jahren kümmert er sich um die Nachwuchsförderung im polnischen Verband. Jetzt hatte ich das Gefühl, dass ich nach so langer Zeit mal aus der Struktur raus muss und etwas Neues brauche“, sagt er. Zuvor trainierte Martin von 2004 bis 2012 die österreichischen Schwestern Doris und Stefanie Schwaiger. 2004 führte er die österreichischen Männer Robert Nowotny/Peter Gartmayer zu den Olympischen Spielen in Athen. Im selben Jahr lernte er bei einem Beach-Volleyball-Camp in Riccione den heutigen DVV-Vizepräsidenten Andreas Künkler kennen, der damals Julius Brink und Kjell Schneider betreute. „Wir sind seitdem immer in Kontakt geblieben“, sagt Olejnak. Im vergangenen Jahr beim Turnier in Yokohama haben sie sich zum ersten Mal über das mögliche neue Konzept in Deutschland ausgetauscht. „Als er mich nun gefragt hat, ob ich der Bundestrainer werden will, war ich nicht überrascht“, sagt Martin.
Gewillt war er aber schon. Seinen Lebensmittelpunkt wird Olejnak zwar wie gehabt in Bratislava behalten. Vorläufig sucht er aber sich eine zusätzliche Bleibe im Wohnheim des Olympiastützpunktes in Hamburg für die Zeit, in der er in Deutschland sein wird. Die erste Einheit unter dem neuen Mann steht am 2. Januar 2017 in Hamburg an. Sein Team besteht aus Markus Böckermann/Lars Flüggen, Tim Holler/Clemens Wickler, Jonathan Erdmann/Armin Dollinger und Nils Ehlers/Max Betzien. „Ich habe mit allen bereits gesprochen“, sagt Olejnak. „Ich habe ein gutes Gefühl bei dieser Sache.“
„Die Deutschen sind vernünftiger“
Olejnak hat auch schon die ersten Unterschiede zwischen seinem alten und dem neuen Team ausgemacht: „Ich möchte die Polen nicht beleidigen, aber die Deutschen wirken ein bisschen vernünftiger und zielorientierter“, sagt er. „Alle studieren nebenbei und machen sich Gedanken darüber, was nach ihrer Karriere passiert.
Jetzt liegt aber aller Fokus auf den ersten Trainingseinheiten, in denen sich die neue Konstellation erst beschnuppern muss. Mal schauen, wie alles funktioniert, ich bin guter Dinge“, sagt Olejnak.