2017-02-06 13:57:00 CET
FIVB World Tour Spieler Faiga/Hilman sind Teil eines großen Projekts in ihrem Heimatland
Drei Mal haben Sean Faiga and Ariel Hilman schon an Turnieren der Swatch Beach Volleyball Majors Series teilgenommen, drei Mal wurden sie in der Qualifikation gestoppt. Wenn die beiden Beach Volleyball - Spieler aus Israel am Dienstag in der Qualifikation des Fort Lauderdale Major antreten, wollen sie den nächsten Schritt gehen.
„Wir wollen uns verbessern und mit mehr Qualität eine Runde weiterkommen“, sagt der 31-jährige Ariel Hilman. Mit ihrem neuen Trainer haben sie jemanden an ihrer Seite, der weiß, was es bedeutet, oben anzukommen: Der Brasilianer Paulao (Paulo Moreira) gewann 1997 als Spieler die Weltmeisterschaft in Los Angeles, als Trainer führte er in den vergangenen Jahren die italienischen Spieler zu außergewöhnlichen Erfolgen. „Mit ihm können wir auf einen hohen Level trainieren, er hat einen genauen Plan, wo er uns hinführen kann“, sagt Ariel. Mit Italien spielte Paulao stets um die Medaillen, der Sprung zum Beach-Volleyball-Entwicklungsland Israel ist enorm. Er habe nach einer neuen Motivation gesucht, erklärt Paulao. „Ich mag neue Projekte.“
Beach Volleyball soll wachsen in Israel. Vor einem Jahr hat die Israel Volleyball Association eine Akademie für Beach Volleyballer gegründet, die an ein Internat geknüpft ist. „Wir haben noch ein zweites Männerteam außerdem gibt es insgesamt acht Jungen und Mädchen, die zusammen trainieren“, erzählt Ariel. Neben Paulao arbeiten zwei weitere Trainer für die Akademie. Es ist ein großer Entwicklungsschritt, als Sean (28) und Ariel vor vier Jahren begannen, professionell Beach Volleyball zu spielen, gab es weder Infrastruktur noch einen Plan. „Da war so gut wie nichts“, sagt Ariel. Israel hatte eine kleine nationale Serie, doch mit professionellem Sport hatte die wenig zu tun. Sean und Ariel konnten sich in den vergangenen Jahren mit einigen fünften Plätzen auf der World Tour auszeichnen, sie wollen die ersten israelischen Beach-Volleyball-Spieler werden, die sich je für Olympische Spiele qualifizieren konnten. Im vergangenen Jahr verpassten sie die Spiele in Rio de Janeiro, „Tokio 2020 ist unser großes Ziel“, sagt Ariel.
Faiga/Hilman haben den Verband und das olympische Komitee bei diesem Vorhaben hinter sich. „Sie wollen unbedingt, dass Israel im Beach Volleyball vertreten wird, dementsprechend werden wir sehr unterstützt“, erzählt Ariel. Er und Sean müssen sich weder um die Bezahlung der Trainer, noch über Flüge oder Verpflegung sorgen. „Uns ist durchaus bewusst, dass wir dadurch in einer sehr viel besseren Situation sind als viele andere Spieler auf der Welt“, sagt Ariel.
Israel ist ein kleines Land – anders als in den USA, Italien, Deutschland oder Brasilien muss der Verband weniger Spieler mit Fördermitteln ausstatten. Das ist ein Vorteil für Faiga/Hilman, gleichzeitig ist es logischerweise schwieriger, innerhalb von 8.4 Millionen Einwohnern talentierte Beach Volleyballer zu finden, die in die Weltspitze vordringen können. „Das Projekt wird immer größer, aber wir brauchen noch viel mehr Spieler“, weiß Ariel. Mit Erfolgen auf der World Tour, wollen er und Sean Aufmerksamkeit für Israel als Beach Volleyball - Land wecken. „Wir wollen es in der Weltrangliste unter die besten 25 schaffen“, sagt er, ergänzt aber nach einem Seitenblick zu Trainer Paulao mit einem Lächeln: „Es geht nicht um Ergebnisse, sondern darum, qualitativ hochwertiges Beach Volleyball zu spielen.“ Diese Einstellung versucht Paulao seinen Schützlingen gerade näher zu bringen – der Erfolg kommt danach, Schritt für Schritt.